Erinnerungen
Mutters Waschküche
Diese Aufnahmen habe ich im Jahre 2002 in meinem Geburts-Dorf Wiesenthal an der Mulde in Sachsen gemacht. Sie zeigen Teilausschnitte der alten Waschküche in der meine Mutter bis 1957, sowohl die ‚kleine Wäsche‘ als auch die s.g. große Wäsche, die einmal pro Woche, überwiegend am Samstag stattfand, erledigte. Mein Geburtshaus, in dem sich diese Waschküche befand, war meines Wissen nach bis etwa Ende der 60ziger Jahre weder an eine öffentliche Wasserleitung angeschlossen, noch gab es in diesem Hause einen Gebrauchswasserabfluss. Die gesamte Menge an Wasser, die zu den jeweiligen Waschtagen gebraucht wurde, musste damals mittels Eimer – das gehörte zu den Aufgaben meines Vaters – vom nahe gelegenen Flussufer (grundstücksnah) herangeschafft werden. Und das Gebrauchswasser, nach den einzelnen Waschgängen, ebenfalls mittels Eimer, in einem längs am Grundstück verlaufenden Graben entsorgt werden. Die Waschgänge bei einer großen Wäsche damals, beinhalteten, Vorwäsche, Hauptwäsche (Kochwäsche) und Spülung… für all diese Abläufe, bedurfte es neues, frisches Wasser! Was sich heute kaum noch jemand vorstellen kann, dauerte ein solcher Waschtag, einschließlich das Bleichen weißer Wäsche, auf der zum Grundstück gehörenden Uferwiese, mitunter volle 10 bis 12 Stunden.
Vaters Werkstatt
Diese Aufnahmen habe ich im Jahre 2002 in meinem Geburts-Dorf Wiesenthal an der Mulde in Sachsen gemacht. Sie zeigen Teilausschnitte der alten Werkstatt meines Großvaters und Vaters. Beide waren Fahrradschlosser und dieser Ort war über jeweils viele Jahre hinweg ihr Arbeitsplatz. Nach dem 2. Weltkrieg, von etwa 1946 bis 1957 hatte mein Vater (Jahrgang 1911) die Schlosserei seines Vaters weitergeführt. Nachdem meine Familie (Vater, Mutter, meine Schwester und ich) im Sommer `57 aus der ehemaligen DDR nach Westdeutschland ‚gesiedelt‘ sind, wurde diese Werkstatt, zuerst von meiner Großmutter und später von diversen Grundstückseigentümern, wie man sieht, als Abstellraum genutzt. Im Jahre 2019 wurde sie dann, vom neuen Eigentümer des Grundstückes, abgerissen. Der alte Schraubstock [auf den Fotos zu sehen] war, soweit ich mich erinnern kann, der ‚ganze Stolz‘ meines Vaters. Das gute, alte Stück (geschätztes Baujahr 1903), hat sicher auf dem Antik-Markt, so denke ich mal, einen guten Verkaufswert erzielt…